Disclaimer: Mein Ziel ist die finanzielle Unabhängigkeit oder early Retirement - also nicht mehr arbeiten müssen, obwohl noch lange keine Rente angesagt ist, weil ich durch Investments oder Side Businesses einen ausreichenden, regelmäßigen Geldfluss habe. Daher versuche ich einen Großteil meines Gehalts zu sparen. Gleichzeitig genieße ich es, einen gewissen Lebensstandard zu haben und mir das ein oder andere Erlebnis oder Komfort zu leisten, weswegen ich nicht auf absoluter Sparflamme unterwegs bin. Kurzum: Man kann auch wesentlich günstiger reisen, wenn man möchte. Lebe in Hostels, nimm ausschließlich öffentlichen Verkehr, koche selber.
Eine Weltreise muss nicht teuer sein, besonders dann nicht, wenn man in Niedriglohnländern unterwegs ist. Welche Kosten kommen aber auf einen zu, wenn man umherreist?
Krankenversicherung & Anwartschaft
Die deutsche Krankenversicherung ist in der Regel nur in der EU gültig. Wenn man längere Zeit im Ausland verbringt, reicht eine normale Reisekrankenversicherung ebenfalls nicht mehr aus und man sollte eine Auslandskrankenversicherung abschließen. Das sind private Krankenversicherungen, die je nach Tarif einen ähnlichen Umfang haben, wie die deutsche gesetzliche Versicherung. Da meine gewählte Auslandskrankenversicherung eine etwas teurere ist, die mehr Fälle abdeckt, erfüllt sie die gleichen Anforderungen wie eine deutsche gesetzliche Krankenversicherung. Nach einigem hin und her haben wir es geschafft, dass unsere Auslandskrankenversicherung als ausreichende Versicherung anerkannt wird, sodass wir die gesetzliche in Deutschland für die Länge unseres Aufenthalts pausieren können. Dementsprechend zahle ich keine gesetzliche Krankenkasse und Pflegeversicherung mehr, was meinem Nettogehalt einen ordentlichen Push gegeben hat. Die Auslandskrankenkasse kostet monatlich 144€ und wird pro Versicherungsjahr mit einem Schlag bezahlt (wenn man möchte).
Damit ich nach der Rückkehr nach Deutschland wieder zurück in die gesetzliche Krankenversicherung kann, habe ich eine Anwartschaft abgeschlossen. Die kostet ebenfalls einen gewissen Betrag im Monat, stellt jedoch sicher, dass du hinterher wieder in die Krankenkasse zurück kannst. In meinem Fall könnte die Krankenkasse ansonsten sagen „Nö, du warst ja privat versichert, das musst du jetzt auch bleiben“, da mein Gehalt über der Beitragsbemessungsgrenze liegt. Die Anwartschaft für Kranken- und Pflegeversicherung beläuft sich auf 62€ pro Monat.
Apartments
Da ich nicht im Urlaub bin, sondern an jedem Ort „lebe“, möchte ich mich auch so wohlfühlen, wie in einem echten zu Hause. Da ich viel Wert auf eine toll eingerichtete Wohnung in guter Lage lege, habe ich ein recht hohes Budget für Unterkünfte. Als Grundlage haben wir eine hübsche Wohnung in Frankfurt genommen, da wir in Deutschland ebenfalls so viel zahlen würden. Dieses Budget liegt bei 1.200€ im Monat. Da ich ja nicht alleine wohne, sind das 600€ für mich. Darin ist alles inklusive, was in Deutschland zu einer Wohnung dazukommt: Internet, Strom etc. In günstigen Ländern wie Mexiko oder Kolumbien landen wir allerdings meist unter dieser Budgetgrenze. Gleichzeitig werden teurere Länder kommen, in denen das Budget vermutlich etwas ausgedehnt werden muss.
Netflix & Handy
Natürlich darf Netflix auch auf einer Weltreise nicht fehlen. Ebenso ist es für mich wichtig, auch außerhalb meiner Wohnung Internet zu haben, weswegen ich wie in Deutschland auch, in jedem Land eine Prepaid-Karte hole. Die Karten und Internet-Pläne in Lateinamerika sind jedoch nicht viel günstiger als in Deutschland, womit man für Netflix und Sim-Karten ca. 30€ pro Monat einrechnen kann.
Reisekosten
Können und wollen wir uns den Mietwagen leisten? Sollen wir Bus fahren oder fliegen? Damit wir uns über diese Fragen nicht zu viele Gedanken machen müssen, haben wir ein monatliches Reisekosten Budget von 400€ veranschlagt. Darin sind Weiterflüge ins nächste Land, Transfers im Land oder Dinge wie Uber und Taxis eingerechnet. In der Regel bleiben wir unter diesem Budget, auch wenn wir komfortabel reisen.
Essen
Je nach Land und Essensangebot kann man problemlos fast ausschließlich auswärts essen. Wenn die Länder teurer werden, muss auch mal der Kochlöffel geschwungen werden. Als Richtschnur haben wir uns 350€ pro Monat für Essen und Trinken gesetzt. Dazu zählen Einkäufe im Supermarkt (diese enthalten sogar teilweise mehr als nur Lebensmittel), der tägliche frisch gepresste O-Saft, aber auch der fancy Restaurantbesuch zu Geburtstagen. Das Budget ist für lateinamerikanische Verhältnisse sehr hoch angesetzt, gibt uns aber die Möglichkeit, häufiger Essen zu gehen und die landestypische Spezialitäten zu probieren, ohne jeden Pfennig umdrehen zu müssen.
Goodies
Für besondere Aktivitäten oder Goodies wie Eintritte in Parks, Tauchen etc. haben wir keine festen Budgets, weil wir uns diesbezüglich nicht einschränken wollen. Für reguläre Goodies wie der Besuch beim Friseur oder im Nagelstudio, einem Sonnenhut oder einem neuen Badeanzug kann man 100€ im Monat einrechnen. Bei Haarschnitten für ca. 3,50€ reicht dieses Budget voll und ganz. Denn durch die fehlende eigene Wohnung und begrenzten Platz im Rucksack, kommt man nicht in Versuchung neue Deko fürs Heim oder großartig neue Klamotten zu kaufen. Daher spart man in der Hinsicht extrem viel Geld.
Fixkosten & Budgets zusammengefasst:
Krankenkasse & Anwartschaft: 206€
Apartments: 600€
Netflix & Handy: 30€
Reisekosten: 400€
Essen: 350€
Goodies: 100€
Gesamte Kosten: 1.686€
Da die Budgets für insbesondere Lateinamerika nach unserer bisherigen Erfahrung in Mexiko, Costa Rica und Kolumbien recht hoch angesetzt sind, könnte man schon sagen, dass wir luxuriös reisen. Das schließt Dinge wie Uber, (teurere) Restaurants, schöne Apartments und komfortable Transfers ein. Villen und 3-Sterne-Restaurants sehen wir für dieses Budget trotzdem nicht von innen - SO luxuriös geht es für das Geld dann doch keinen ganzen Monat.